Segeln auf dem Ijsselmeer, der Nordsee und dem Wattenmeer in Holland 09.07. - 23.07.2010


Ausgangspunkt für unseren 2-wöchigen Törn war Lemmer.

Unsere Bavaria 33 haben wir im Jachthaven Iselmar übernommen. Das Schiff befand sich in einem ausgezeichneten Zustand für sein Alter (Bj. 2006). Sicher hat Martin Kaaks mit seinem Familienunternehmen "Yachtcharter Lemmer" einen sehr großen Anteil daran.

In Lemmer sind alle großen "Schiffsausrüster", wie Aldi und Lidl vertreten. So wurde rasch verproviantiert und es ging mit dem ersten Schlag nach Enkhuizen.

Oude Haven in Enkhuizen

Von Enkhuizen ging es durch die Krabbersgatsluis in das Südliche Ijsselmeer (Markermeer) nach Edam. Nach dem Passieren der Zeesluis und der Kettingbrug lagen wir direkt im Stadthafen. Toiletten und Waschgelegenheiten habe ich hier immer noch vermisst. Edam ist auf jeden Fall einen Aufenthalt wert. Ich empfehle einen Spaziergang in dem wunderschönen alten Städtchen. In den Geschäften lässt sich die eine oder andere Holländische Spezialität probieren.

Edam

Von Edam segelten wir mit 3-4 Beaufort in Richtung Amsterdam. Die Einfahrt in die Fahrwasserstraße nach Amsterdam wird durch den Leuchtturm auf der Insel Marken gekennzeichnet.

Leuchtturm auf der Insel Marken

Direkt gegenüber vom Hauptbahnhof in Amsterdam befindet sich der Sixhaven. Mit etwas Glück machten wir uns im Päckchen fest und verlegten am nächsten Morgen in eine eigene Box im Hafen. Internet gibt es gratis die Sanitären Einrichtungen sind ein Kompromiss. Dafür befinden wir uns nach einer kurzen Fahrt mit der kostenlosen Fährverbindung mitten in der Stadt. Durch die Wetterrecherche mit Ugrib haben wir uns entschieden in Amsterdam zu verweilen um ein schweres Unwetter über Belgien und Holland abzuwettern.

Amsterdam

Amsterdam vom Nordseekanal Richtung Ijmuiden

Nach drei Tagen haben wir unsere Fahrt durch den Nordseekanal nach Ijmuiden fortgesetzt. Von Ijmuiden ging es über die Nordsee parallel der Küstenlinie nach Texel.

Überfahrt auf der Nordsee

Nach einer turbulenten Überfahrt über die Nordsee mit achterlichen Wind und Wellen erreichten wir am späten Abend Oudeschild auf Texel. Der Hafen in Oudeschild hat sich gemausert. Die sanitären Einrichtungen sind sehr gut und Internet ist in den Hafengebühren inklusive.

Hafen in Texel

Eine Inselrundfahrt mit dem Fahrrad oder wie in unserem Fall mit einem Tuk-Tuk ist sehr zu empfehlen.

Insel Texel

Der Leuchtturm "Eierland" auf Texel

Von Texel ging es dann 3 Stunden vor einsetzendem Hochwasser über das Wattenmeer auf kürzestem Wege nach Vlieland. Beim Befahren des Hafens in Vlieland in der Ferienzeit ist der Hafen immer voll. Diese Information steht auch auf einem Schild am Eingang des Hafens. Erst wenn die Hafeneinfahrt mit einer Kette versperrt ist, gibt es keine Möglichkeit mehr den Hafen zu passieren. Wir sind trotz Schild eingefahren und haben einen der wenigen Liegeplätze gefunden.

Die Tonne VS7 kurz vor Vlieland von der Gezeiten Strömung geneigt.

Im Hafen von Vlieland

Von Vlieland starteten wir wieder drei Stunden vor Hochwasser und passierten die Schleuse in Kornwerderzand. Von da ging es unter Segel noch bis Hindeloopen. Die Stadt erinnert an ein Museum. Von der ehemaligen Hansestadt segelten bis zum 17. Jahrhundert Kaufleute mit ihren Schiffen vor allem in die Ostsee. Der Reichtum von damals ist heute noch zu bewundern.

 Ein Plattbodenschiff in Hindeloopen

Die Schleuse zum Hafen wird in Hindeloopen noch mit der Hand bedient.

Die letzten 25 Seemeilen von Hindeloopen nach Lemmer wurden wieder unter Segel zurück gelegt. Ein Gewitter verfolgte uns, erreichte aber erst am Abend Lemmer.

Gewitter über dem Ijsselmeer

Als begeisterter Segler möchte ich zusammenfassen, dass  Holland als eine der ältesten Seefahrer- Nationen, bestens geeignet ist, dieses Hobby zu frönen. Bezeichnend dafür sind moderate Liegeplatzgebühren in urgemütlichen Häfen und Städtchen, hervorragend betonnte Wasserstraßen sowie Schleusen und Brücken, welche zu X-beliebigen Zeiten freundlich bedient werden.

Ein Törn auf dem Ijssel- oder Wattenmeer als auch auf der Nordsee kann sich sehr schnell zu einem anspruchsvolle Törn entwickeln. Das Wetter kann sehr schnell umschlagen z.B. unter schnell heranziehenden Tiefdruckgebieten. Dazu kommt die Berücksichtigung der Gezeiten, dessen Strömungen bis zu 3 Knoten verursachen. Dies erfordert ein gewisses Maß an Erfahrung sowie der entsprechenden Navigations- und Sicherheitseinrichtungen an Bord.



Für weitere Informationen stehe ich gern zur Verfügung.
Email: frank.reinecke@email.de

© by Frank Reinecke 2010


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