Segeln an der Kroatische Küste

19. Oktober bis 02. November 2013



Die Übernahme unseres Charterschiffes fand diesmal in Murter in der Marina Betina statt. Mit dem Anbieter Trend Travel Yachting in Kroatien waren wir sehr zufrieden, die Abwicklung war professionell.

Unser Schiff eine Dufour 385 mit zwei Kabinen, wählten wir nach den Kriterien komfortable 11 bis 12 Meter Länge mit optimierten Lebensraum für zwei Personen aus.
Der Lebensraum war soweit in Ordnung, die Segeleigenschaften haben uns nicht überzeugt.

So stampfen wir von Murter hoch am Wind nach Primosten. Beim Eintauchen in die größeren Wellen wurde das Schiff ordentlich durchgeschüttelt.



Unser Schiff an der Stadtpier in Primosten

In Primosten hatten schon sehr viele Geschäfte geschlossen. So auch Josefas Weinverkauf mit dem leckeren kroatischen Rotwein "Babic". Die Saison endet fast durchgehend zum 01. Oktober. Das war jetzt für uns keine Überraschung. Die notwendigen Dinge haben wir bekommen. Der Obst und Gemüse Stand gleich gegenüber der Pier auf der Landseite von Primosten hat sich wieder bewährt.

Am nächsten Tag hatten wir moderaten Wind aus Südost. Nur ungünstig das wir diesen Kurs einschlagen wollten. So kreuzten wir von Primosten nach Veli Drevenik und ließen bei Sonnenuntergang den Anker auf den Grund fallen. Für unser Verständnis ist Veli Drevenik als Fischerdorf in seiner Struktur gut erhalten.



In der Bucht von Veli Drevenik

Ansonsten ist Veli Dreenik ein malerischer Ort. Es scheint dass die Uhren stehengeblieben sind. Dies ist aber ein Irrtum, die Kirchturmglocken bimmelten viertelstündlich und das auch in der Nacht.

Bei leicht zunehmendem Südostwind entschieden wir uns für einen Schlag nach Vis. So segelten wir ganz gemütlich hoch am Wind bis an den Eingang der sich lang streckenden Bucht der Stadt Vis. Wir machten an einer Mooring in der Nähe des Stadthafens fest. Prompt kam der Hafenkapitän mit einem Motorboot und kassierte von uns 200 Kuna als Liegegebühr.


Blick auf den Stadtkai in Vis 

Vis ist ein sehr schönes Städtchen mit Venezianischen Einfluss auf der Insel Vis. Wir haben die Bucht nicht als ruhig empfunden. Glockengebimmel und Fährverkehr sorgten für einen frühen Beginn des Tages.

Am nächsten Tag hatten wir wieder Südostwind  und als wir aus der schützenden Bucht draußen auf offener See waren blies eine steife Brise mit 5 Windstärken. Das Schiff legte sich auf die Seite und wir segelten Hoch am Wind zurück mit Kurs auf die nördliche Spitze der Insel Solta mit dem Ziel Maslinica.



Dieser Palast in Maslinica liegt direkt neben dem Stadtkai


Maslinica am Tage mit dem Blick vom Hafen in die Stadt

Das ehemalige Fischerdorf ist schon sehr touristisch ausgerichtet. Vor allem gibt es hier viele Ferienwohnungen und gemütliche Restaurants.
Die neuen Schwimmstege am Stadtkai bieten zwar ausreichend Platz in der neu gestalteten Marina, die Sanitäreinrichtungen waren jedoch etwas knapp bemessen. Für unsere 12 Meter Schiffslänge mussten wir 487 Kuna Liegegebühr bezahlen. Das war der teuerste Liegeplatz während unseres Törns.

Auf offener See wehte es wieder mit 5 Bft. aus Südost. Wir nutzen den Wind und kreuzen südlich die Insel Solta bis zur Einfahrt nach Milna auf Brac.




In Milna warfen wir unseren Anker direkt in der östlichen Bucht gegenüber der Werft. Die Geräuschkulisse war uns aber zu groß. Also fuhren wir aus Milna wieder raus und suchten uns eine ruhige Bucht gleich hinter der Einfahrt von Milna.

Von dort ging es leider unter Motor bei glatter See nach Hvar. Im Stadthafen von Hvar haben wir sofort einem Liegeplatz bekommen. Einer der Vorteile der Nachsaison.



Ansteuerung des Stadthafens von Hvar

Wie gesagt, der Stadtkai ist relativ leer und so legen wir dort an. Der Hafenmeister ist zur Stelle und reicht uns die Mooringleine. Nanu unter uns liegt noch eine sehr lange Leine zu einem Fischerboot. Wieso führt er mich nur an diese Stelle? Zum Glück hatte ich den Motor beim Einfahren schon früh auf Leerlauf, so dass unser Anlegemanöver ohne besondere Vorkommnisse bewältigt wurde. Aber mit einer Liegegebühr von 200 Kuna war die Nacht sehr günstig. Na ja das lag wohl an der Nachsaison.


Blick auf den Stadtkai von Hvar

In Hvar kann ich das Restaurant Kod Kapetana sehr empfehlen. Die Aussicht beim Abendessen auf die Stadtpier ist bei Sonnenuntergang sehr schön und fügt sich an die reichhaltige Speisekarte mit interessanten kroatischen Spezialitäten und der großen Auswahl der einheimischen Weine. Unsere Empfehlung ist der "Babic".


Eine verlassenen Kirche auf dem Weg zur Burg

Nach einer Burgbesichtigung geht es mit vollen Segeln nach Starigrad auf Hvar. Dieser Ort ist durch eine reichhaltige Geschichte mit dominierendem Einfluss der Venezianer im Mittelalter geprägt.


Der Kirchplatz in Starigrad mit Grüßen vom Mittelater am Abend

In Starigrad wurde der alte Stadtkai modernisiert und verlängert. Mit mit 300 Kuna befindet sich die Liegegebühr plus Wasser und Strom im oberen Mittelfeld.


Stadtkai in Starigrad

Von Starigrad ging es kurz gegen an und dann glitten wir unter vollen Segeln Bol auf Brac entgegen. Die Landzunge aus feinem Kies wollte ich mir einfach einmal ansehen. Der Wind stand günstig so segelten wir die südliche Küste von Brac runter.


Bol mit ganz feinen Kieselsteinen auf Brac

Nach der Zeitumstellung wurde es nun auch eine Stunde eher dunkel. Wir passierten den östlichen Zipfel von Brac und landeten am Abend im Stadthafen von Basko Voda an der Markarska-Rivera mit dem Biokovo-Gebirge im Hintergrund.
Die Ansteuerung des Hafens ist eine Herausforderung. Es gibt sehr viele Lichter, die blenden und kleine Fischerboote liegen unbeleuchtet vor der Hafeneinfahrt.



Der Hafen von Basko Voda wird durch eine große Pier sehr gut geschützt

Das Wetter war am Tage fast sommerlich, mit 20 bis 25 Grad unter der Sonne waren wir sehr zufrieden damit. Der Wind hat es nicht immer so gut mit uns gemeint. Über Nordeuropa herrschten schwere Herbststürme, in der Adria war es nahezu windstill.
So hatte der Motor die Aufgabe uns wieder in Richtung Norden zu schippern. Wegen der Windstille liefen wir Trogir an und verbrachten dort noch zwei Nächte.



Der leere Stadtkai von Trogir in der Nachsaison

Weiter ging es über Primosten. Der Ort zieht uns immer magisch an! In der Nachsaison genießen wir die Ruhe in dieser für uns "Perle der Adria".


Primosten im Hintergrund

Das Mooringfeld im Hintergrund der Bucht in Primosten war schon abgebaut und hatte Saisonpause.

Nun schon traditionell verbringen wir die letzte Nacht nach einem Chartertörn in Dalmatien in der Kakan Bucht. Diese wurde auch noch bewirtschaftet. So wurde von uns die Liegegebühr für die Mooring kassiert. Die 200 Kuna sind es aber wert.

Navigiert wurde elektronisch mit SeaClearII und dem aktuellen kroatischen Kartensatz.
Als praktisches Backup verwende ich Europe HD von Navionics auf einem iPAD3.

Eine wertvolle Hilfe ist wie immer der Hafenführer (25. Auflage) von Karl-Heinz Beständig.


Die Wetterprognosen haben wir uns über das Internet beschafft. Die Charteryachhten sind nahezu alle mit einem Wifi Router ausgestattet. Eine schöne Idee wie wir finden.

 



Für weitere Informationen stehe ich gern zur Verfügung.
Email: frank.reinecke@email.de

© by Frank Reinecke 2013


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