Die 2. Saison mit unserer SY Manatee
Dänische Südsee und Øresund
10. Mai bis 14.
Oktober 2018
Manatee überwinterte in der Baltic Bay Laboe im Wasser und hat den Winter sehr gut überstanden.
Wir haben es uns nicht nehmen lassen, Silvester und Neujahr auf unserem Schiff zu feiern.
Manatee im Winterlager
Die warmen Wochenenden in der Wintersaison nutzten wir für diverse
Arbeiten unter Deck. So rüsteten wir Navigationstechnik nach und
haben uns intensiv mit der Bordelektronik beschäftigt.
Im Frühjahr wechselten wir den Auspuffschlauch vom
Dieselmotor und installierten an einer passenden Stelle einen
Schalldämpfer. Nach der Motorinspektion wurden die Dieseltanks
gefüllt und technisch war unsere Manatee einsatzbereit für die bevorstehende Saison.
Natürlich haben wir unser Schiff vom Winterstaub befreit. So wurde
das Teak Deck mit einer weichen Bürste ordentlich gereinigt und im
Anschluss mit Boracol gestrichen.
Das Teak Deck strahlt im neuen Glanz
Die Reinigung und Pflege des Teakdecks mit Boracol werden wir nun
einmal jährlich durchführen. Bis zum Saisonende hat sich kein
Grünspan auf das Teak Deck gesetzt und die hellgraue Farbe blieb
uns erhalten.
Der erste Wochenendtörn wurde am 10. Mai vorbereitet und so
segelten wir bei Sonnenschein und östlichen 3 Windstärken
nach Maasholm.
In Maasholm am Außenlieger
Maasholm liegt in der Schlei und lässt sich am besten mit dem
Fahrrad erkunden. Der kleine Ort ist idyllisch. Der lokale Fischer
bietet frische Ware und es gibt einige Restaurants mit hervorragenden
Fischgerichten.
Der Yachthafen in Maasholm ist etwas in die Jahre gekommen und die
Stromversorgung direkt am Steg ist schnell überlastet. Der
Ausblick auf die Schlei entschädigt und der Hafen hat seinen ganz
eigenen Charm.
Ostseestrand auf Maasholm
So
radeln wir mit unseren E-Bikes den Fahrradweg direkt an der Küste
entlang. Ein Ausflug nach Kappeln wäre auch möglich, aber das haben wir uns mit der Manatee vorgenommen.
Wir segeln wieder nach Laboe
In den Pfingstferien begleiten uns Freunde auf den Törn über Kappeln in die dänische Südsee.
Wir segeln von Laboe nach Kappeln. Von Kappeln geht es weiter nach Faaborg und dann in den Svendborg Sund nach Svendborg.
Brücke im Svendborg Sund
Idyllisches Ufer im Svendborg Sund
Wir liegen in Svendborg im Stadthafen
Straßenzug in Svendborg
Svendborg hat ca. 26.000 Einwohner und ist eine gemütliche Stadt
mit Charme. Die engen Gassen laden zum Bummeln und der zentrale Platz
mit seinen Wasserspielen zum Verweilen ein.
Von Svendborg steuerten wir mit halbem Wind die Insel Ærø
an. Das Fahrwasser ist sehr gut ausgetonnt und so hatten wir am Tag
eine sichere Überfahrt. Dafür war die Anfahrt
auf Ærøskøbing eine Herausforderung die wir mit unserer 6-köpfigen Crew hervorragend gemeistert haben.
Der Motor ließ sich nicht starten und im engen Fahrwasser mit Annäherung des Hafens von Ærøskøbing
hatten wir nicht viel Zeit für Experimente und
haben entschieden mit Segel in den Hafen zu laufen. Der Wind wehte
mit 20 Knoten und wir liefen mit halber Genua in den Hafen ein. Beim
Anlegen nutzten wir den Winddruck und das Bugstrahlruder und landeten
sicher im Päckchen an einer Segelyacht.
Von Ærøskøbing
ging es mit aufgeladener Batterie (die Ursache ist noch nicht gefunden)
weiter nach Maasholm und dann wieder in den Heimathafen nach Laboe.
In Laboe wurde das folgende Wochenende für Elektroarbeiten genutzt. Der Grund für das Startproblem des Dieselmotors war eine
leere Starterbatterie. Die Ursache dafür war eine Fehlschaltung am
Ladegerät mit permanentem Kriechstrom. Die Ursache ist beseitigt und
die Starterbatterie wurde sicherheitshalber ausgetauscht.
Installation eines MiniPlex-3Wi-N2k
Der Konverter von ShipModul ist eine geniale Erfindung. Er
wandelt die Raymarine SeaTalk Daten und auch NMEA um und stellt
diese per W-Lan
zur Verfügung. Zum Beispiel mit Fugawi lassen sich diese Daten
direkt in das Navigationstool einblenden. Für IOS und Android gibt
es zahlreiche Apps, die diese Information ebenfalls verarbeiten bzw. in
einer App zur Verfügung stellen.
Die Manatee bekam noch ein neues
Motorpanel und wir spendierten uns ein Bimini mit direktem Anschluss an
die Sprayhood, welches uns auch während der Fahrt vor Regen und Sonne schützen soll.
Manatee mit einem neuen Bimini
Eckernförde voraus
Die notwendigen Arbeiten am Boot sind erledigt und der Wetterbericht
prognostizierte günstige Bedingungen aus der Kieler Förde in
die Eckernförder Bucht zu segeln. Zudem gab es eine große
Wahrscheinlichkeit auch wieder unter Segel zurück zu kommen.
Es war Segeltaktisch ein cleverer Schachzug mit dem Genuss, die kleine
Stadt Eckernförde kennenzulernen. Die Stadt hat ca. 23.000
Einwohner und liegt mit ihrer Bucht von Ost nach West etwas
ungünstig mal eben in die Törnplanung mit aufgenommen zu
werden. Auf jeden Fall lohnt sich ein Besuch am ersten Sonntag eines
Monats. Da findet der Fischmarkt direkt an der Pier von
Eckernförde statt. Das war nicht unser letzter Besuch.
Unser nächstes Törnziel war Kopenhagen. Wir hatten zwei Wochen
zur Verfügung und das Wetter im Sommer 2018 war unser Freund.
So starteten wir in Laboe und segelten nach Fehmarn. Burgtiefe auf
Fehrmann steuerten wir im Dunkeln an. Die Anfahrt verlief ohne
Probleme, denn es war alles sehr gut befeuert. Im
Stadthafen haben wir uns für eine Nacht unter den Kran gestellt.
Am nächsten Tag liefen wir Warnemünde an. Als wir Fehmarn
östlich passierten ist mir in der Ferne ein U-Boot aufgefallen.
U-Boot nordöstlich von Fehmarn
Auf der Suche nach einem geeigneten Liegeplatz im Alten Strom von Warnemünde
Warnemünde hat für uns einen ganz besonderen Charme. Als der
kleine Nachbar zu Rostock hat Warnemünde knapp 6.000 Einwohner und
in der Saison mindestens so viele Besucher. Ein schöner Ort zum Verweilen.
Von Warnemünde nahmen wir Kurs in nördliche
Richtung nach Klintholm. Leider schlief der Wind gegen Mittag ein
und die Ostsee war spiegelglatt.
Ein wenig Abwechslung bei der Querung der Kadetrinne
Unter Motor erreichten wir Klintholm und fanden einen Liegeplatz im
östlichen Fischereihafen. Der Rückgang der Fischerei in der
Ostsee erlaubt es nun auch Sportbooten die früheren
Fischereihäfen zu nutzen, da diese nicht mehr im vollen Umfang von
den Fischern benötigt werden.
Fischereihafen in Klintholm
Vorbei an den weißen Kreidefelsen der Insel Moen geht es weiter auf nördlichen Kurs nach Rodvig.
Kreidefelsen östlich der Insel Moen
Wir erreichen die Hafeneinfahrt von Rodvig und sehen einen vollen
Hafen. Mit unserer Manatee und ihrer Schiffslänge von 15 Metern
ist es in der Ostsee immer wieder eine Herausforderung einen Liegeplatz
zu finden. Wir legen uns in Rodvig an eines der größten
Schiffe an der Pier in das Päckchen. Freundlich nachgefragt, ist
das immer eine Option.
Hafeneinfahrt von Rodvig
In Rodvig im Päckchen
Rodvig ist ein kleiner Ort mit ca. 2.000 Einwohnern. Der
Yacht- und Fischereihafen ist das kulturelle Zentrum dieses Ortes. Die
Anfahrt von Rodvig ist bei Tag und Nacht kein Problem, da der Hafen
ausreichend befeuert ist. Obacht vor den vielen Stellnetze vor der
Küste.
Von Rodvig geht es nun weiter nördlich in den Øresund. Mit einem wetterbedingten am Wind Kurs entscheiden wir uns für eine Anfahrt von Malmö in Schweden.
Hoch am Wind in den Øresund
Die Øresund Brücke voraus
Wir nehmen Kurs auf die Hafeneinfahrt des Limhamns Haven südlich
von Malmö. Der Hafen ist sehr gut befeuert und so lassen sich die
vielen Untiefen gut umfahren. Wir legen uns nach einigen
Anläufen an den Kopf eines Steges da dieser mit Blanken versehen
ist. Ein sehr schöner und ruhiger Liegeplatz.
Manatee im Limhamns Haven
Wir lagen wenige Stunden am Steg und machten unsere Fahrräder
klar. Unbemerkt war der Zoll am Schiff und klarierte uns mit einem
Aufkleber für Schweden ein. Die Hafengebühr zahlten wir am
Automaten und klebten das Band dafür an die Reling.
Mit unseren Klapp-E-Bikes radelten wir 15 Minuten und waren mitten in
Malmö. An einer zentralen Stelle eines Radweges befanden sich
sogar eine Luftstation, um die Reifen zu prüfen und zu
füllen. Wir waren begeistert und füllten unsere Reifen prall
mit Luft.
Turning Torso
Der Turning Torso wurde 2005 fertiggestellt und ist seitdem ein
Wahrzeichen in Malmö. Mit einer Höhe von 190 Meter ist dieses
Gebäude das dritthöchste Wohnhaus in Europa.
Das Rathaus in Malmö
Lilla Torg - Kleiner Markt in Malmö mit vielen Restaurants
Eine schöne Stadt und mir nicht ganz unbekannt. Es ist ein Genuss
mit den Fahrrädern durch diese sehr fahrradfreundliche Stadt
im Sommer zu fahren.
Am nächsten Tag steuerten wir die Marina Kastrup in der Nähe
des Internationalen Flughafens von Kopenhagen an. In Kastrup stieg ein
weiteres Crewmitglied zu und wir segelten unserem eigentlichen Ziel
unter fantastischen Bedingungen entgegen. Kopenhagen ist eine sehr
schöne Stadt und bisher ist es mir immer gelungen im Nyhaven einen
Liegeplatz zu bekommen.
Wir liegen mit Manatee im Nyhavn
Es hat geklappt, schon in der Einfahrt wurden wir auf einen freien
Liegeplatz hingewiesen. Wir haben Manatee angelegt und unsere
Hafengebühr am Automaten bezahlt. Ganze vier Nächte
verbrachten wir in den für mich eines der schönsten
nördlichen Häfen. Nun eroberten wir Kopenhagen.
Der Weihnachtsmann Kongress findet jährlich im Sommer in Kopenhagen statt
Beim Besuch des Königspalastes liefen uns plötzlich
Weihnachtsmänner entgegen und wir realisierten, dass es sich um
einen seriösen Kongress mit weltweit vertretenen
Weihnachtsmännern handelte. Eine lustige Angelegenheit im Sommer.
Nach unseren Recherchen, findet dieser Kongress jährlich in
Kopenhagen statt.
Nyhavn
Vier Tage Kopenhagen waren für uns gut investierte Zeit. Die
vielen Attraktionen in der Stadt sind sehr gut vom Nyhavn
fußläufig zu erreichen.
Von Kopenhagen ging es über Kastrup und Rodvig nach Klintholm.
Für uns günstiger Ostwind wurde vorausgesagt. So haben wir
uns dafür entschieden die 102 Seemeilen von Klintholm nach Laboe
in einer Etappe zu segeln.
Unter Segel mit günstigem Ostwind
Die Nacht vom 27. auf den 28. Juli 2018 war die Nacht der
Mondfinsternis, welche wir auf unserem Törn bei Fehmarn
erlebt haben. Die Tonnen der Fehmarnsundbrücke sind leider in der
Nacht nicht vollständig befeuert und haben unsere volle
Konzentration gefordert. So konnten wir den Austritt des Mondes aus der
Finsternis nicht richtig genießen.
Mondfinsternis
Aufgenommen habe ich dieses Foto am 27. Juli um 23:52 Uhr in der
Nähe von Fehmarn. Die Bedingungen waren nicht ganz optimal, unser
Schiff rollte in der Welle unter Segel. Der Bildstabilisator der
Nikon Coolpix 900 hat bei 2.000 mm Brennweite sehr gut funktioniert.
Von August bis Oktober nutzten wir den sehr schönen Sommer 2018
für Wochenendschläge in die Dänische Südsee.
Stadthafen von Faaborg
Abendstimmung im Hafen von Faarborg
Marstal auf der dänischen Insel Aeroe
Abendliche Hafenstimmung im Hafen von Maasholm
Sonntagnachmittag passiert uns im Kielwasser ein aufgetauchtes U-Boot in der Kieler Förde
Abendstimmung im Heimathafen Laboe
Über 1.000 Seemeilen auf eigenem Kiel waren für uns eine
sehr
schöne Erfahrung. Wir haben zu unserem Schiff großes
Vertrauen und kennen mittlerweile jede Ecke in unserem Schiff.
Navigiert wurde mit aktuellen Karten von Navionics auf einem
Kartenplotter von Raymarine C80 und parallel mit Fugawi Marine 5 auf
einem PC sowie auf dem iPad mit der Navionics-App. Als Backup nutzen
wir die NV Charts sowohl auf dem PC, als App und in Papierform.
Das aktuelle Wetter liefert uns ein NASA Navtex Empfänger sowie
das Internet mittels zyGrib. Mit unserem W-Lan an Bord orientieren wir
uns aber auch mit der Weather Pro App und dem Windfinder.
Für weitere Informationen stehe ich gern zur
Verfügung.
Email: info@sy-manatee.de
© by Frank Reinecke 2019
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