Ausgangspunkt für unseren 2-wöchigen Törn
über das Ijsselmeer -das südliche Ijsselmeer wird auch als Markermeer
bezeichnet- war Lemmer. Eine sehr interessante Stadt und auf Grund der
östlichen Lage von Deutschland aus gut zu erreichen.
Im Stadthafen von Lemmer liegt es sich, zur
Not auch im Päckchen, sehr gut. So lässt sich das pulsierende Treiben an lauen
Sommernächten beobachten. Die Durchfahrt des Prinses Margrietkanaal kostet zwar
ein paar Euros. Aber die wassertechnischen Anlagen wie Klapp-Brücken und
Schleusen müssen betrieben werden und sind für mich als Wassersportler immer
eine Attraktion.
Für unseren Törn wählten wir eine Bavaria 30
Plus.
Holland ist für seinen traditionellen
Bootsbau bekannt. Diese Schiffe mit ganz individuellem Charakter lassen sich
sowohl aus der Ferne als auch aus der Nähe beobachten.
Ein Plattbodenschiff im Hafen von Enkhuizen.
Ein Gaffelrutscher an diesem wunderschönen
Holzmast.
Der Stadthafen von Hoorn. Der Seefahrer
Willem Schouten aus Hoorn war es der als Erster die Südspitze von Südamerika
umsegelte. Das Kap Hoorn wurde nach seinem Heimathafen benannt.
Der Hoofdtoren, ein Turm der
spätmittelalterlichen Stadtbefestigung. Von der Wasserseite ist dieser Turm mit
Kalkstein verkleidet und abgerundet. Hoorn und Enkhuizen waren Häfen der V.O.C.
der Vereinigten Oostindischen Compagnie. Viele historische Bauten widerspiegeln
den Reichtum aus dieser Zeit und erinnern an diese glanzvolle Vergangenheit.
Einen Liegeplatz direkt in der Stadt Edam zu
finden ist kein Problem. Mit ein wenig Geduld an den Klapp-Brücken tuckert man
gemütlich die ca. 2sm vom Ijsselmeer in die Stadt. Im Juli und August findet
jeweils Mittwoch von 10.00 bis 12.00 Uhr der traditionelle Käsemarkt statt.
Dies ist der Sixhaven in Amsterdam. Ein
kleiner Yachthafen mit großem Einfluss. Die Mitglieder des Vereins
protestierten erfolgreich für die Erhaltung dieses Hafens der durch ein
Straßentunnelprojekt bedroht war. Der Tunnel führt nun ein paar Meter neben dem
Hafen entlang. Die Liegegebühr für eine Nacht kostet pro laufenden Meter
1 Euro. Vom Sixhafen erreicht man das Zentrum von Amsterdam mittels einer
Fähre, welche rund um die Uhr zum Hauptbahnhof übersetzt.
Eine betriebsame Schleuse vor den Toren von
Amsterdam.
Im Hafen von Urk, ein altes Fischerstädtchen.
Läuft man durch den Ort am Leuchtturm vorbei, stößt man auf die vielen
Gedenktafeln der auf See verstorbenen Fischer. Diese berichten eindrucksvoll
von der Jahrhundertalten Tradition der Fischerei. Im Fischereihafen kann man
frischen Fisch kaufen und sofort zubereiten lassen.
Das Segeln auf dem Ijsselmeer kann auf Grund
der geringen Wassertiefe und den damit verbundenen kurzen Wellen ganz schön
anstrengend werden. Es empfiehlt sich bei starkem Wind eher einen Halbwindkurs
zu wählen, damit sich das Schiff nicht in den Wellen feststampft. Ansonsten ist
dieses Revier geprägt von der schon sehr alten traditionellen Seefahrt der
Holländer. Von sehr guten ausgebauten Yachthäfen bis zum Liegeplatz in einer
mittelalterlichen Stadt sollten keine Wünsche offen bleiben. Der
durchschnittliche Preis liegt bei einem Euro pro Schiffslänge.
Schon von weitem kann man den schiefen
Kirchturm von Hindeloopen als eine unverwechselbare Landmarke aus allen
Richtungen gut sehen.
Eine traditionelle Klapp-Brücke.
Abendstimmung auf dem Ijsselmeer.
Das Ijsselmeer ist ein sehr gutes Revier für
Wassersportler und vor allem Liebhaber der alten Seefahrt. Verbunden mit der
Möglichkeit, über die Nordsee in den Kanal zwischen England und Frankreich zu
segeln, ist dieses Revier vielfältig und für viele Segler auch heute noch
Ausgangspunkt einer langen Reise.
Als nautischen Revierführer möchte ich das
Buch von Manfred Fenzl "Das Ijsselmeer Mit Randmeeren" empfehlen.
Für weitere Informationen stehe ich gern zur Verfügung.
Email: frank.reinecke@email.de
© by Frank Reinecke 2004